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STRESSOREN im FÜHRUNGSALLTAG: Wie du sie identifizierst und erfolgreich bewältigst


Kennst du das? Du startest motiviert in den Tag, doch schon nach einer Stunde stapeln sich neue Aufgaben auf deinem Schreibtisch. Ein Teammitglied klopft an, weil es gerade „brennt“, während gleichzeitig die E-Mail-Flut kein Ende nimmt. Parallel pochen die Erwartungen von oben: „Das muss bis gestern fertig sein.“ – Willkommen im Führungsalltag.

Stressoren lauern überall – und sie fordern dich täglich heraus. Als Führungskraft jonglierst du permanent zwischen Zeitdruck, Verantwortung und den Bedürfnissen deines Teams. Oft weißt du gar nicht mehr, wo dir der Kopf steht. Doch was passiert, wenn du diese Stressoren ignorierst? Die Folgen sind spürbar: Körperliche Verspannungen, Gereiztheit und das Gefühl, keine klare Entscheidung mehr treffen zu können. Das kostet nicht nur dich Kraft, sondern bremst auch dein Team aus.

Die gute Nachricht: Du kannst lernen, Stressoren zu erkennen und gezielt zu reduzieren. Es geht nicht darum, „unverwundbar“ zu werden oder alle Herausforderungen zu eliminieren – das ist schlicht unrealistisch. Vielmehr geht es darum, bewusst mit Stressoren umzugehen, gelassen zu bleiben und klare Prioritäten zu setzen. Denn: Eine gesunde Führungskultur beginnt bei dir selbst.

In diesem Artikel erfährst du:

  • Was Stressoren eigentlich sind und warum sie dich so fordern.

  • Wie sie sich in deinem Führungsalltag zeigen – oft versteckt und schleichend.

  • Welche Strategien dir helfen, souverän zu bleiben und Stress gezielt abzubauen.

  • Wie du nicht nur dir selbst, sondern auch deinem Team den Druck nimmst.

Hallo, ich bin Kasia Hübner
Resilienz-Expertin, Leadership Coach & Unternehmensberaterin


Als Spezialistin für Persönlichkeit, Führung & Resilienz zeige ich Dir, wie Du als Mensch, Leader oder Unternehmer zu mehr Selbstwirksamkeit und Lebensqualität im stressigen Businessalltag gelangst.

Hier auf meinem BLOG findest Du Impulse über Resilienz, wertschätzende Führung und menschliche Arbeitskultur.


≝  1. Was sind Stressoren – und warum du sie als Führungskraft ernst nehmen solltest

Kurz erklärt: Was genau sind Stressoren?

Stressoren – das sind all die kleinen und großen Auslöser, die dich unter Druck setzen. Sie lauern überall: in zu vollen Terminkalendern, in wichtigen Entscheidungen, die du noch treffen musst, und in den Erwartungen anderer. Stressoren können äußere Faktoren sein, wie ständige Erreichbarkeit oder anspruchsvolle Zielvorgaben. Oft entstehen sie aber auch in deinem Inneren: durch deinen eigenen Perfektionismus, Selbstzweifel oder das Gefühl, allen alles recht machen zu wollen.

Das Problem? Stressoren summieren sich. Ein einzelner kleiner Auslöser ist meist noch zu verkraften. Doch wenn es mehrere sind – die 8. E-Mail mit „Dringend!“, ein unangekündigtes Meeting und ein Teammitglied, das plötzlich vor deiner Tür steht – wird es schnell zu viel. Stressoren sind wie Tropfen, die dein mentales Fass immer weiter füllen. Irgendwann läuft es über.

Stress und Führung – warum das oft Hand in Hand geht

Als Führungskraft hast du eine besondere Verantwortung: Für dein Team, für Ergebnisse und letztlich auch für das große Ganze. Du jonglierst täglich mit komplexen Anforderungen, und dein Kalender kennt kaum noch Luft zum Atmen. Entscheidungen treffen, Mitarbeitende motivieren, Konflikte lösen, dabei selbst ein Vorbild bleiben – das alles verlangt von dir, ständig „on“ zu sein.

Führung ist anspruchsvoll. Und anspruchsvoll bedeutet: Stressoren gehören dazu. Aber das macht sie nicht harmlos. Viele Führungskräfte nehmen ihre Stressoren als „Teil des Jobs“ hin. Sätze wie „So ist das halt“ oder „Da muss ich durch“ höre ich in meinen Coachings immer wieder.

Doch das ist ein gefährlicher Trugschluss. Denn: Wenn du permanent im Stressmodus bleibst, zahlst du früher oder später einen Preis – und oft auch dein Team.

Was passiert, wenn du Stressoren ignorierst? (Ein kleiner Reality-Check)

Stell dir vor: Es ist Montagmorgen. Dein Kalender ist bereits voll, als eine dringende E-Mail reinkommt. Du schiebst andere Aufgaben zur Seite, um das Problem zu lösen. Ein Meeting eskaliert, weil zwei Teammitglieder aneinandergeraten. Du spürst, wie dein Puls steigt. „Keine Zeit für sowas“, denkst du. Also weitermachen. Durchziehen.

Bis zum Mittag merkst du, dass du gar nichts gegessen hast. Dein Kopf brummt. Trotzdem schiebst du ein paar weitere Stunden Arbeit rein, weil du „noch schnell“ etwas fertigstellen musst. Feierabend? Fehlanzeige. Zu Hause bist du zwar körperlich anwesend, aber gedanklich noch bei deinem To-do-Stapel. Und wenn du schließlich im Bett liegst, drehen sich die Gedanken weiter im Kreis.

Kommt dir das bekannt vor?

Ignorierst du Stressoren, kommt es unweigerlich dazu:

  • Mentale Erschöpfung: Konzentrationsschwierigkeiten, Stimmungsschwankungen und das Gefühl, ständig „am Anschlag“ zu sein.

  • Körperlichen Symptomen: Verspannungen, Kopfschmerzen, Schlafstörungen oder Herzrasen. Dein Körper zeigt dir ganz deutlich: Es reicht.

  • Fehlern und Konflikten: Wenn du gestresst bist, reagierst du oft impulsiver und weniger klar. Das bleibt auch deinem Team nicht verborgen.

  • Langfristigen Folgen: Burnout oder chronische Erschöpfung sind kein Zeichen von Schwäche, sondern ein Zeichen dafür, dass du zu lange über deine Grenzen gegangen bist.

Stressoren verschwinden nicht von allein. Wenn du sie ignorierst, nehmen sie immer mehr Raum ein – in deinem Kopf, in deinem Körper und in deiner Führungsqualität. Deshalb ist es so wichtig, sie ernst zu nehmen und aktiv anzugehen. Denn: Gute Führung beginnt bei dir selbst. Und ein klarer Kopf führt besser.

🔍 2.  Stressoren erkennen: Wo verstecken sie sich in deinem Führungsalltag?

Zeitdruck, Verantwortung, Erwartungen: Die Klassiker im Führungsjob

Führungskräfte stehen oft unter enormem Druck. Zeitdruck gehört dabei zu den größten Stressoren. Es scheint immer zu wenig Zeit für zu viele Aufgaben zu geben. Projekte müssen abgeschlossen, Entscheidungen getroffen und Deadlines eingehalten werden. Oft schieben sich die Aufgaben übereinander wie ein Stapel Akten, der nie kleiner wird.

Dazu kommt die Verantwortung: Als Führungskraft bist du der Dreh- und Angelpunkt – egal ob bei Erfolg oder Misserfolg. Jedes Ergebnis fällt auf dich zurück. Und auch die Erwartungen sind hoch. Deine Vorgesetzten erwarten Resultate, dein Team klare Kommunikation und Unterstützung. Nicht zu vergessen: Die Erwartungen, die du selbst an dich stellst. Immer einen Schritt voraus sein, Fehler vermeiden, alles im Griff haben – der innere Druck ist oft größer als der äußere.

„Ich muss das noch schnell erledigen“, „Das hätte ich besser machen müssen“, „Mein Team verlässt sich auf mich“ – solche Gedanken gehören für viele Führungskräfte zum Alltag. Doch genau hier setzen die Stressoren an.

Ungeplante Störungen: Warum dein Tag selten so läuft, wie du es geplant hast

Kennst du das? Du startest in den Tag mit einer klaren Liste an Prioritäten. Du weißt genau, was du erledigen willst. Doch kaum sitzt du am Schreibtisch, geht es los:

  • Ein Teammitglied steht plötzlich vor der Tür, weil es „dringend“ um Unterstützung bittet.

  • Dein Handy klingelt – ein wichtiger Kunde hat ein Problem.

  • Eine E-Mail mit dem Betreff „!! EILT !!“ katapultiert dich sofort in den Krisenmodus.

  • Das spontane Meeting, das eigentlich nur 10 Minuten dauern sollte, zieht sich über eine Stunde.

Plötzlich ist es 15 Uhr und du fragst dich: „Was habe ich heute eigentlich geschafft?“

Ungeplante Störungen gehören zum Führungsalltag dazu. Die Kunst besteht darin, sie zu managen, statt sich von ihnen überrollen zu lassen. Denn wenn du nur noch auf „Feuerlöschen“ programmiert bist, bleibt keine Zeit für das, was wirklich wichtig ist. Und genau hier versteckt sich einer der größten Stressoren: Der Verlust der Kontrolle über deine Zeit und deine Prioritäten.

Teamdynamik: Wenn Konflikte oder fehlende Motivation dich fordern

Dein Team ist dein größter Schatz – und manchmal auch deine größte Herausforderung. Unterschiedliche Persönlichkeiten, Ansprüche und Bedürfnisse treffen in einem Team aufeinander. Das kann unglaublich produktiv sein, aber auch zu Spannungen führen.

Das können Stressoren in der Teamdynamik sein:

  • Kommunikationsprobleme: Missverständnisse entstehen, weil Erwartungen nicht klar formuliert wurden.

  • Spannungen und Konflikte: Zwei Mitarbeitende geraten aneinander, und du bist plötzlich Schlichter.

  • Fehlende Motivation: Ein Teammitglied bringt nicht die erwartete Leistung, was die Stimmung und Ergebnisse drückt.

Das alles kostet dich Energie – und das oft neben all den anderen To-dos. Konflikte und Motivationsprobleme lassen sich nicht „nebenbei“ lösen. Sie verlangen Fingerspitzengefühl, Zeit und oft auch Geduld. Wenn solche Stressoren jedoch unerkannt bleiben oder nicht angesprochen werden, schwächen sie nicht nur das Team, sondern auch dich als Führungskraft.

Ein unausgesprochener Konflikt ist wie ein kleiner Stein im Schuh: Er tut nicht sofort weh, aber mit der Zeit wird jeder Schritt zur Qual.

Beispiel: Ein Tag zwischen Meetings, E-Mails und „Feuerlöschen“ 🚒

Stell dir diesen Tag vor:

  • 8:00 Uhr: Du startest motiviert. Der Tag ist gut geplant. Eine wichtige Präsentation steht auf deinem Plan.

  • 9:00 Uhr: Das erste Meeting zieht sich länger als gedacht. Die Diskussion dreht sich im Kreis, und du fühlst die Zeit davonlaufen.

  • 10:30 Uhr: Ein Mitarbeiter kommt mit einem dringenden Problem. Du legst deine Präsentation zur Seite und kümmerst dich um die Situation.

  • 11:15 Uhr: Du willst zurück an die Arbeit – aber der Posteingang quillt über. Zwischen wichtigen E-Mails findest du zwei, die dringend beantwortet werden müssen.

  • 13:00 Uhr: Dein Chef ruft an. Er braucht sofort ein Update zu einem Projekt. Deine Präsentation bleibt liegen.

  • 15:00 Uhr: Ein Konflikt im Team landet auf deinem Tisch. Du versuchst, Ruhe zu bewahren, bist aber selbst innerlich aufgewühlt.

  • 17:30 Uhr: Feierabend? Noch lange nicht. Die Präsentation muss ja noch fertig werden.

Solche Tage kennen viele Führungskräfte. Sie fühlen sich wie ein permanentes Reagieren statt Agieren an. Stressoren verstecken sich in solchen Situationen überall: im Zeitdruck, in den Unterbrechungen, in den Erwartungen und den unvorhersehbaren Herausforderungen.

Zwischenfazit: Stressoren erkennen ist der erste Schritt

Wenn du weißt, wo Stressoren in deinem Führungsalltag auftauchen, kannst du gezielter damit umgehen. Denn sie verschwinden nicht von selbst. Sie sind Teil deiner Verantwortung – aber sie müssen nicht dein Wohlbefinden und deine Leistungsfähigkeit beeinträchtigen.

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⚠️ 3. So wirken Stressoren auf dich: Erkenne die Zeichen deines Körpers und Geistes

Wie sich Stressoren bei dir bemerkbar machen (und warum du die Warnsignale nicht übersehen solltest)

Stressoren sind oft leise Begleiter. Sie schleichen sich in deinen Alltag ein – mal unauffällig, mal mit voller Wucht. Anfangs merkst du vielleicht nur ein leichtes Unwohlsein, bist schneller genervt oder fühlst dich „irgendwie nicht gut“. Doch wenn du die ersten Anzeichen ignorierst, werden sie lauter und deutlicher.

Warum das so wichtig ist? Dein Körper und dein Geist schicken dir ständig Warnsignale. Sie sind wie eine Ampel: Grün bedeutet, alles läuft gut. Gelb heißt: Achtung, du brauchst eine Pause. Und bei Rot? Dann bist du schon längst in der Erschöpfung angekommen.

Viele Führungskräfte tun genau das: Sie ignorieren die gelbe Phase, kämpfen weiter und warten, bis die Ampel rot leuchtet. Doch spätestens dann wird es gefährlich. Denn Stressoren, die lange unbemerkt bleiben, können körperliche, mentale und emotionale Spuren hinterlassen.

Ein Zitat von Sebastian Kneipp, das mich immer wieder daran erinnert: „Wer keine Zeit für seine Gesundheit hat, wird irgendwann Zeit für seine Krankheit brauchen.“

Von Verspannungen bis Schlaflosigkeit: Dein Körper als Frühwarnsystem 🛑

Dein Körper ist schlauer, als du denkst. Er zeigt dir ziemlich klar, wenn Stressoren zu viel werden – du musst nur lernen, die Signale zu erkennen.

Häufige körperliche Symptome sind:

  • Verspannte Schultern oder Nacken: Stress sorgt dafür, dass sich deine Muskeln unbewusst anspannen. Ein verspannter Nacken am Ende des Tages ist kein Zufall.

  • Kopfschmerzen: Wenn dein Kopf ständig „arbeitet“ und du keine Pausen machst, meldet er sich irgendwann mit Schmerz.

  • Magenprobleme: Stressoren schlagen buchstäblich auf den Magen – von Völlegefühl bis zu Unwohlsein oder Sodbrennen.

  • Herzrasen oder flache Atmung: Dein Körper schaltet in Alarmmodus. Du atmest schneller, dein Puls beschleunigt sich – dein System ist in Daueralarm.

  • Schlaflosigkeit: Du bist hundemüde, aber der Körper kommt nicht zur Ruhe. Gedanken halten dich wach, der Schlaf bleibt oberflächlich.

👉🏻 Ein kleiner Check: Spürst du, wie oft du die Schultern hochziehst oder den Kiefer anspannst? Versuche, das heute bewusst wahrzunehmen. Solche kleinen Signale sind oft der Anfang.

Beispiel aus dem Alltag:
Lena, eine Führungskraft aus meinem Coaching, erzählte mir kürzlich: „Abends hatte ich oft so ein Ziehen im Nacken, aber ich dachte immer: ‚Das geht schon wieder weg.‘ Erst als ich nachts regelmäßig wach wurde und mein Puls raste, habe ich gemerkt: Das ist nicht normal.“

Lenas Körper hatte längst die gelbe Warnampel eingeschaltet. Doch wie bei vielen anderen blieb sie unbemerkt.

Gedankenkarussell und Ungeduld: Wie Stressoren dein Denken verändern

Stressoren haben nicht nur körperliche Auswirkungen – sie verändern auch, wie du denkst und handelst. Der Geist reagiert oft schneller als der Körper, nur sind die Anzeichen weniger greifbar.

Typische mentale und emotionale Stress-Symptome sind:

  • Gedankenkarussell: Ständig kreisen deine Gedanken um offene To-dos, Entscheidungen oder Probleme. Es fällt dir schwer, abzuschalten.

  • Ungeduld und Gereiztheit: Dinge, die dich früher kaum gestört haben, bringen dich jetzt auf die Palme. Du bist schneller genervt und vielleicht auch unfair gegenüber anderen.

  • Konzentrationsprobleme: Du liest dieselbe E-Mail dreimal, weil du dich nicht fokussieren kannst. Multitasking funktioniert noch weniger als sonst.

  • Pessimismus: Kleine Rückschläge fühlen sich plötzlich wie Katastrophen an. Stressoren verändern oft deine Perspektive – der Berg scheint unüberwindbar.

Stress verändert dein Denken. Dein Gehirn geht in den Überlebensmodus. Es will „kämpfen, fliehen oder erstarren“ – komplexe, rationale Entscheidungen rücken in den Hintergrund.

Beispiel aus der Praxis:

Stefan, ein erfahrener Teamleiter, beschrieb es so: „Früher war ich bekannt dafür, ruhig zu bleiben, auch wenn es hektisch wurde. In letzter Zeit spüre ich, wie ich innerlich koche, wenn jemand eine Frage stellt, die ‚unnötig‘ ist. Danach ärgere ich mich über mich selbst.“

Dieses Verhalten ist typisch für Stress: Dein Nervensystem ist so „aufgeheizt“, dass kleine Dinge wie Streichhölzer in einem Pulverfass wirken.

Warum du die Signale ernst nehmen solltest

Es ist kein Zeichen von Schwäche, Stressoren und ihre Auswirkungen zu spüren. Im Gegenteil: Es ist menschlich. Der Schlüssel liegt darin, die Zeichen frühzeitig wahrzunehmen und gegenzusteuern.

Denn je länger du die Signale ignorierst, desto größer werden die Folgen:

  • Körperliche Beschwerden werden chronisch – Rückenschmerzen oder Migräne verschwinden nicht mehr.

  • Mentale Erschöpfung führt zu „Kopfchaos“ und Entscheidungsblockaden.

  • Emotionale Belastung kann zu einem Gefühl der Überforderung oder sogar zu einem Burnout führen.

Meine persönliche Empfehlung: Setz dich am Ende des Tages kurz hin und frage dich: „Wie fühle ich mich gerade – körperlich und mental?“ Ein paar bewusste Minuten können den Unterschied machen.

Zwischenfazit: Hör auf deinen Körper und deinen Geist

Stressoren zeigen sich nicht immer sofort. Doch dein Körper und Geist haben ihre eigene Sprache. Ein verspannter Nacken, ein unruhiger Schlaf oder eine wachsende Ungeduld – das sind klare Zeichen, dass es Zeit ist, genauer hinzuschauen.

✅ 4. Stressoren bewältigen: 5 Strategien, die wirklich funktionieren

1. Priorisieren statt Perfektionieren: Setze klare Grenzen und sage auch mal Nein

„Ich mache das noch schnell fertig“, „Das muss perfekt sein“ oder „Ich kann niemanden enttäuschen“ – kommen dir diese Sätze bekannt vor? Viele Führungskräfte wollen alles gleichzeitig erledigen und dabei Bestleistungen abliefern. Aber hier liegt die Falle: Perfektionismus und grenzenloses Ja-Sagen sind wahre Stressoren-Booster.

Was du tun kannst:

  • Prioritäten setzen: Nicht alles ist gleich wichtig. Frage dich: Was hat heute wirklich Priorität? Was kann warten? Was kann jemand anders machen?

  • Das Pareto-Prinzip nutzen: 80 % der Ergebnisse entstehen oft mit 20 % Aufwand. Frage dich, ob du wirklich jedes Detail perfektionieren musst – oder ob „gut genug“ reicht.

  • Grenzen setzen und Nein sagen: Ein Nein zu anderen ist oft ein Ja zu dir selbst. Wenn du spürst, dass eine neue Aufgabe dich überfordert, kommuniziere das klar und respektvoll.

Beispiel aus dem Alltag:

Tom, ein Abteilungsleiter, lernte im Coaching, seinen Perfektionismus zu hinterfragen. Er sagte: „Früher habe ich jede Präsentation bis ins kleinste Detail überarbeitet. Das hat Stunden gekostet. Heute frage ich: Was ist das Ziel? Reicht die Botschaft? Meine Mitarbeiter merken den Unterschied nicht – aber ich habe mehr Zeit für Wesentliches.“

Merke: Priorisieren heißt nicht, weniger zu leisten. Es heißt, klüger zu arbeiten und die Energie dahin zu lenken, wo sie wirklich gebraucht wird.

2. Delegieren und Vertrauen: Warum du nicht alles allein schaffen musst

Viele Führungskräfte haben das Gefühl: „Ich muss alles selbst erledigen, sonst läuft es nicht richtig.“ Aber das ist ein Irrglaube. Delegieren ist kein Zeichen von Schwäche, sondern von Stärke. Es bedeutet, deinen Mitarbeitenden Vertrauen zu schenken und gleichzeitig für dich selbst Luft zu schaffen.

Wie du besser delegierst:

  • Klar kommunizieren: Erkläre die Aufgabe, das Ziel und den gewünschten Zeitrahmen. Lass Raum für Rückfragen.

  • Vertrauen entwickeln: Akzeptiere, dass nicht alles auf deine Art gemacht wird. Andere Herangehensweisen können genauso gut (oder besser) funktionieren.

  • Nachhalten statt kontrollieren: Delegieren heißt nicht, alles loszulassen. Plane kurze Check-ins, um Fortschritte zu besprechen.

Beispiel aus der Praxis:

Anna, Teamleiterin, erzählte mir: „Ich dachte immer, meine Mitarbeitenden wären überfordert, wenn ich Aufgaben abgebe. In Wahrheit wollten sie mehr Verantwortung – und ich konnte endlich durchatmen. Wir haben gemeinsam gewonnen.“

Merke: Delegieren entlastet dich nicht nur – es stärkt auch dein Team. Wer Aufgaben abgibt, schafft Raum für strategische Themen, die wirklich Führung erfordern.

3. Routinen schaffen: So gewinnst du Struktur und Ruhe im Chaos

Stressoren lieben Chaos: Wenn dein Tag von Unvorhersehbarem bestimmt ist, wächst der Druck. Routinen geben dir Struktur und Kontrolle zurück – selbst in einem hektischen Führungsalltag.

Einfache Gewohnheiten, die helfen:

  • Morgenritual etablieren: Starte den Tag bewusst – ob mit 10 Minuten Stille, einer klaren Tagesplanung oder einem kurzen Spaziergang. Ein ruhiger Start setzt den Ton für den Rest des Tages.

  • Feste Fokuszeiten einplanen: Blockiere Zeitfenster für deine wichtigsten Aufgaben. Meetings und Mails dürfen in dieser Zeit warten.

  • Abendliche Reflexion: Nimm dir 5 Minuten, um den Tag abzuschließen: Was lief gut? Was nehme ich mir für morgen vor?

Beispiel:

Michael, ein Projektleiter, schwört auf seinen „Morgen-Check-In“: „Bevor ich Mails öffne, schreibe ich mir 3 Dinge auf, die ich heute erreichen will. Dadurch lasse ich mich weniger ablenken und weiß, was wirklich zählt.“

Merke: Routinen sind wie kleine Anker im Alltag. Sie helfen dir, den Überblick zu behalten und Stressoren gelassener zu begegnen.

4. Reflektieren statt Reagieren: Kurze Pausen statt schnelle Antworten

Je höher der Stress, desto impulsiver reagieren wir. Ein spontanes „Ja“ zu einer neuen Aufgabe, ein genervtes „Mach ich später“ oder eine vorschnelle Entscheidung – das alles passiert, wenn wir im Autopilot-Modus agieren.

Die Lösung: Kurze Pausen zum Reflektieren. Sie geben dir den Raum, bewusst zu entscheiden, statt einfach zu reagieren.

Praktische Reflexions-Hacks:

  • 3 tiefe Atemzüge: Atme einmal bewusst durch, bevor du antwortest. Klingt banal, wirkt aber Wunder.

  • Mini-Pausen einbauen: Plane 2- bis 3-minütige „Stopps“ zwischen Meetings oder Aufgaben, um kurz runterzufahren.

  • „Brauche ich Zeit?“ fragen: Wenn jemand etwas von dir will, antworte: „Ich denke kurz drüber nach und melde mich gleich.“  Das schafft Luft.

Ein Beispiel:

Sylvia, Bereichsleiterin, berichtete: „Früher habe ich sofort Ja gesagt, wenn jemand in mein Büro kam. Heute nehme ich mir bewusst 10 Sekunden – und merke oft, dass ich nein sagen darf.“

Merke: Kurze Reflexionspausen verhindern, dass Stressoren die Kontrolle übernehmen. Du behältst das Steuer in der Hand.

5. Dein Energie-Management: Sorge gut für dich – denn du bist der Schlüssel

Egal, wie viele Tools du nutzt oder wie organisiert dein Tag ist: Wenn du nicht gut für dich sorgst, gewinnst du langfristig nicht gegen deine Stressoren. Deine Energie ist das Fundament – ohne sie bröckelt alles andere.

Was du tun kannst:

  • Ausreichend schlafen: 7 bis 8 Stunden Schlaf sind kein Luxus, sondern essenziell für deine Leistungsfähigkeit.

  • Bewegung in den Alltag integrieren: Ein kurzer Spaziergang, 10 Minuten Dehnen oder Sport nach Feierabend – Bewegung senkt den Stresspegel spürbar.

  • Zeit für dich einplanen: Was tut dir gut? Lesen, Meditation, Kochen, ein Hobby? Blockiere feste „Ich-Zeiten“ in deinem Kalender.

  • Gesunde Ernährung nicht vergessen: Essen beeinflusst, wie du dich fühlst. Weniger Kaffee, mehr Wasser und frische Lebensmittel helfen deinem Körper, Stress besser zu bewältigen.

Beispiel:

Carsten, Führungskraft, sagte: „Ich dachte immer, ich hätte keine Zeit für Sport. Jetzt laufe ich morgens 20 Minuten – das reicht schon, um den Kopf freizubekommen.“

Merke: Wenn du als Führungskraft gut funktionierst, profitiert dein Team. Du bist der Schlüssel – und deine Energie bestimmt, wie du den Alltag bewältigst.

Zwischenfazit: Starte Schritt für Schritt

Stressoren lassen sich nicht immer vermeiden. Aber du kannst lernen, sie gezielt zu bewältigen. Beginne mit einer kleinen Veränderung: Sag heute bewusst Nein, gehe morgen 10 Minuten früher ins Bett oder plane dir eine Mini-Pause ein. Schritt für Schritt wirst du merken, wie du ruhiger, gelassener und resilienter wirst.

💡 5. Typische Stressoren von Führungskräften – und was du konkret tun kannst

Beispiel 1: Ein Teammitglied performt nicht – wie du souverän bleibst

Einer deiner Mitarbeitenden liefert nicht ab, hält Deadlines nicht ein oder bringt schwache Ergebnisse?

Solche Situationen gehören zu den häufigsten Stressoren im Führungsalltag. Der Druck wächst, und du fragst dich: „Mache ich etwas falsch? Wie spreche ich das an, ohne die Beziehung zu belasten?“

Was du tun kannst:

1. Reflektiere zuerst die Ursachen:

    • Liegt es an fehlendem Know-how, Motivation oder privaten Belastungen?

    • Frage dich: „Habe ich klare Erwartungen formuliert? Kennt die Person ihre Rolle und Ziele?“

2. Das Gespräch suchen – sachlich und empathisch:

    • Beispiel für den Einstieg„Mir ist aufgefallen, dass die letzten Ergebnisse nicht wie gewohnt waren. Wie siehst du das? Gibt es etwas, das dich gerade blockiert?“

    • Höre zu und stelle offene Fragen, bevor du bewertest. Oft stecken Unsicherheiten oder Unklarheiten dahinter.

3. Konkrete Unterstützung anbieten:

    • Biete gezieltes Feedback oder zusätzliche Ressourcen an: „Was brauchst du, um deine Ziele zu erreichen? Können wir Aufgaben umverteilen oder Schulungen einplanen?“

    • Setze realistische, überprüfbare Zwischenziele.

4. Grenzen ziehen, wenn nötig:

    • Sollte trotz Unterstützung keine Verbesserung eintreten, kommuniziere klare Konsequenzen – ruhig und respektvoll.

Wichtig: Vermeide Vorwürfe wie „Du bist unmotiviert“. Konzentriere dich auf die Fakten und Lösungswege.

Merke: Eine souveräne Führungskraft bleibt ruhig, stellt die richtigen Fragen und bietet Hilfe an, bevor sie urteilt. Das reduziert nicht nur deinen Stress, sondern motiviert auch dein Teammitglied, wieder in seine Kraft zu kommen.

Beispiel 2: Ein Konflikt eskaliert – wie du als Ruhepol agierst

Ob im Team oder zwischen Abteilungen – Konflikte gehören zum Führungsalltag. Wenn Spannungen eskalieren, brodelt es oft unter der Oberfläche. Für dich als Führungskraft wird es dann zur Herausforderung, neutral zu bleiben und den Überblick zu behalten.

Was du tun kannst:

1.      Kühle den Raum – nicht die Emotionen:

    • Wenn du merkst, dass die Stimmung kippt, unterbrich die Situation ruhig: „Lassen Sie uns kurz innehalten und tief durchatmen. Ich möchte sicherstellen, dass wir hier einen Schritt vorankommen.“

    • Es geht nicht darum, Emotionen zu unterdrücken, sondern sie konstruktiv zu lenken.

2.      Einzelgespräche führen:

    • Manchmal müssen Konflikte zuerst in einem geschützten Rahmen geklärt werden. Höre beiden Seiten unvoreingenommen zu und versuche zu verstehen: „Was ärgert Sie am meisten? Was brauchen Sie, um wieder gut zusammenzuarbeiten?“

3.      Die Verantwortung als Moderator übernehmen:

    • Bringe die Beteiligten zusammen und vermittle: „Wir sitzen im gleichen Boot und haben ein gemeinsames Ziel. Wie können wir das erreichen?“

    • Lösungsfokus: Lenke das Gespräch auf konkrete Schritte, statt in Schuldzuweisungen zu verweilen.

4.     Eigenreflexion fördern:

    • Frage: „Was hätte jeder von uns anders machen können?“  Das hilft, Verantwortung zu übernehmen und das Team zu stärken.

Beispiel:

Als in Marias Team zwei Kollegen wegen unterschiedlicher Arbeitsstile aneinandergerieten, blieb sie bewusst ruhig: „Mir ist wichtig, dass wir gemeinsam eine Lösung finden, die für beide passt. Was wäre der erste Schritt, um das aus dem Weg zu räumen?“  Das Ergebnis? Die Kollegen lernten, klarer zu kommunizieren und sich besser zu ergänzen.

Merke: Wenn du als Ruhepol agierst, bringst du Klarheit in chaotische Situationen. Konflikte sind kein Drama, sondern eine Chance, Beziehungen und Abläufe zu verbessern.

Beispiel 3: Hoher Erwartungsdruck von oben – wie du realistisch bleibst

Führungskräfte stehen oft zwischen zwei Fronten: dem eigenen Team und den hohen Erwartungen des Managements. „Mehr Leistung in kürzerer Zeit“„Ergebnisse sofort liefern“ – solche Forderungen führen schnell zu Druck, Frust und Selbstzweifeln.

Was du tun kannst:

1. Realistische Ziele verhandeln:

    • Kommuniziere offen nach oben: „Um das zu erreichen, brauchen wir mehr Zeit/mehr Ressourcen. Alternativ müssen wir an anderer Stelle etwas zurückstellen.“

    • Vermeide vage Zusagen wie „Ich schau mal, was geht“. Setze klare Rahmenbedingungen.

2. Transparenz im Team schaffen:

    • Nimm dein Team mit ins Boot: „Wir haben diese Ziele – das ist anspruchsvoll, aber wir schaffen es, wenn wir gut zusammenarbeiten. Wo könnten wir effektiver werden?“

3. Den Fokus behalten:

    • Erstelle klare Prioritäten und gib sie an dein Team weiter. Druck wächst, wenn alles gleichzeitig wichtig erscheint. Sage bewusst: „Dafür nehmen wir uns jetzt Zeit – alles andere kommt danach.“

4. Deine Erfolge sichtbar machen:

    • Oft konzentrieren sich Vorgesetzte auf das, was fehlt. Zeige ihnen, was du und dein Team bereits erreicht haben: „In den letzten Monaten haben wir XY umgesetzt – das war nur möglich, weil wir klare Schwerpunkte gesetzt haben.“

Beispiel:

Martin, Bereichsleiter, lernte im Coaching, seine Grenzen nach oben klar zu kommunizieren: „Früher wollte ich alles schlucken. Jetzt sage ich: ‚Das geht – und das geht nicht.’ Erstaunlicherweise kommt das gut an, weil es verlässlich wirkt und ist.“

Merke: Druck von oben gehört dazu – aber du entscheidest, wie du damit umgehst. Realistische Kommunikation schafft Vertrauen und schützt dich vor Überlastung.

Praxisempfehlungen für jede Situation 🛠️

  1. Atme erst mal durch: Egal wie stressig die Situation ist – 3 tiefe Atemzüge helfen dir, ruhig zu bleiben.

  2. Stelle Fragen statt Urteile zu fällen„Was könnte der Grund sein? Was brauchen wir, um weiterzukommen?“

  3. Denke in Lösungen: Konzentriere dich auf die nächste machbare Handlung – nicht auf das Problem.

  4. Hole Unterstützung, wenn nötig: Ein Mentor, Coach oder Kollege kann dir helfen, neue Perspektiven zu gewinnen.

  5. Bleib bei dir: Du musst nicht alles sofort lösen. Manchmal braucht es Zeit, Klarheit und kleine Schritte.

Zwischenfazit: Stressoren als Führungsaufgabe begreifen

Ob Leistungsschwächen, Konflikte oder Druck von oben – typische Stressoren lassen sich nicht vermeiden. Aber du kannst lernen, souverän damit umzugehen. 

Frage dich immer: Was kann ich hier tun – für mein Team, für die Situation und für mich selbst?

Wenn du die Kontrolle behältst und lösungsorientiert handelst, machst du aus Stressoren wertvolle Lernmomente. Und ganz nebenbei stärkst du deine Resilienz und die deines Teams.

🪞 6. Ein Blick nach innen: Was sind deine persönlichen Stressoren?

Selbstreflexion: Welche Situationen triggern dich am meisten?

Führungskräfte sind Meister im Multitasking und Problemlösen – nach außen wirken sie oft souverän und unerschütterlich. Doch tief im Inneren gibt es Situationen, die sie schneller unter Druck setzen als andere. Vielleicht kennst du das: Eine kritische Rückmeldung von deinem Vorgesetzten lässt dich sofort an dir zweifeln, ein eskalierender Konflikt im Team bringt dich aus der Ruhe, oder du kannst einfach nicht Nein sagen und übernimmst zu viel Verantwortung.

Der erste Schritt, um Stressoren zu bewältigen, ist Selbstreflexion: Welche Situationen triggern dich? Welche Muster erkennst du in deinem Verhalten?

Typische „innere Stressauslöser“ bei Führungskräften:

  • Perfektionismus: Du möchtest, dass alles fehlerfrei und reibungslos läuft.

  • Verantwortungsgefühl: Du fühlst dich für alles und jeden verantwortlich.

  • Harmoniebedürfnis: Konflikte sind unangenehm, also vermeidest du sie lieber.

  • Kontrollverlust: Unvorhersehbare Situationen machen dich nervös.

  • Anerkennungssuche: Du misst deinen Wert daran, wie andere dich beurteilen.

Beispiel:

Sophie, eine erfahrene Teamleiterin, bemerkte, dass sie immer dann nervös wurde, wenn ihr Chef unangekündigt Feedback einforderte. Ihr Trigger: Anerkennungssuche und die Angst, nicht zu genügen. Das führte zu schlaflosen Nächten und Selbstzweifeln. Durch Reflexion erkannte sie ihr Muster und konnte es Schritt für Schritt verändern.

Wie du deine Stressmuster erkennst – und sie Schritt für Schritt veränderst

Sobald du weißt, welche Situationen dich stressen, kannst du dein Verhalten hinterfragen und langfristig verändern. Hier sind die wichtigsten Schritte:

1. Beobachte deine Reaktionen:

    • Halte inne, wenn du Stress empfindest: „Was genau löst diesen Stress gerade aus? Welche Gedanken gehen mir durch den Kopf?“

    • Schreibe diese Situationen auf. Führe ein „Stress-Tagebuch“, um Muster zu erkennen.

2. Stelle dir die richtigen Fragen:

    • Warum stresst mich diese Situation? Was steckt dahinter – die Angst, Fehler zu machen oder nicht anerkannt zu werden?

    • Was glaube ich in dem Moment über mich selbst? (z. B. „Ich bin nicht gut genug.“)

3. Hinterfrage deine Glaubenssätze:

    • Perfektionismus? „Muss wirklich alles perfekt sein, oder reicht es, wenn es gut ist?“

    • Kontrollverlust? „Ist es wirklich schlimm, wenn etwas nicht nach Plan läuft?“

    • Anerkennungssuche? „Macht mich ein Fehler weniger wertvoll?“

Beispiel-Dialog mit dir selbst:

  • Stressige Situation: Ein Teammitglied kritisiert deine Entscheidung.

  • Deine Reaktion: „Oh nein, jetzt zweifeln sie an meiner Kompetenz.“

  • Hinterfragen: „Stimmt das wirklich, oder ist das meine Interpretation? Kritik bedeutet nicht automatisch, dass ich versagt habe.“

4. Probiere neue Reaktionsweisen aus:

    • Anstatt zu denken: „Ich muss das alles allein schaffen“, sage dir: „Was kann ich delegieren? Wer kann mich unterstützen?“

    • Trainiere neue Gedanken: „Ich darf Fehler machen – und trotzdem bin ich kompetent.“

5. Feiere kleine Erfolge:

    • Jedes Mal, wenn du bewusst anders reagierst, stärkst du dein neues Verhalten. Resilienz entsteht durch kleine, aber konsequente Schritte.

Deine innere Haltung: Warum Resilienz dir hilft, gelassener zu führen

Stress entsteht nicht nur durch äußere Umstände, sondern vor allem durch deine innere Haltung. Deine Einstellung zu Stressoren entscheidet, wie belastend sie für dich sind. Resiliente Führungskräfte wissen:

„Ich kann die Situation nicht immer ändern, aber ich kann ändern, wie ich darauf reagiere.“

Wie du deine innere Haltung stärkst:

1. Akzeptanz statt Widerstand:

    • Nicht jede Situation läuft nach Plan. Anstatt dich dagegen zu wehren, akzeptiere: „Es ist, wie es ist. Was kann ich jetzt tun?“

    • Resiliente Menschen verschwenden keine Energie auf das, was sie nicht ändern können.

2. Fokus auf Lösungen:

    • Frage dich in stressigen Momenten: „Was ist der nächste Schritt, den ich gehen kann?“ Oft reicht eine kleine Handlung, um dich aus der Überforderung zu befreien.

3. Ein gesundes Selbstbild kultivieren:

    • Deine Leistung definiert nicht deinen Wert als Mensch. Du bist mehr als deine Rolle. Lerne, freundlich mit dir selbst zu sprechen – so, wie du es auch bei deinem besten Freund tun würdest.

4. Die Macht der Pause nutzen:

    • Manchmal hilft ein Schritt zurück, um klarer zu sehen. Eine kurze Pause, ein tiefer Atemzug oder ein Perspektivwechsel wirken oft Wunder.

Beispiel:

Markus, Abteilungsleiter, hatte früher Panik, wenn er vor großen Entscheidungen stand. Sein Glaubenssatz: „Ich darf keinen Fehler machen.“  Durch Coaching lernte er, Fehler als Teil des Wachstums zu sehen. Seine neue innere Haltung: „Ich treffe die beste Entscheidung, die ich jetzt treffen kann. Wenn ich etwas lerne, ist es kein Scheitern.“  Heute agiert er souverän und gelassener – weil er sich selbst weniger unter Druck setzt.

Ein persönlicher Reflexionsimpuls für dich

Nimm dir ein paar Minuten Zeit und beantworte die folgenden Fragen ehrlich:

  1. Welche Situationen stressen dich am meisten?

  2. Was denkst du in diesen Momenten über dich selbst? (z. B. „Ich bin nicht gut genug.“)

  3. Woher kommt dieser Gedanke? Ist er wirklich wahr?

  4. Wie könntest du stattdessen denken? (z. B. „Ich gebe mein Bestes, und das ist genug.“)

  5. Was hilft dir, ruhig zu bleiben und Klarheit zu gewinnen?

Zwischenfazit: Resilienz beginnt mit deinem Blick nach innen

Stressoren im Führungsalltag wird es immer geben. Doch wenn du deine persönlichen Auslöser kennst und bewusst an deiner inneren Haltung arbeitest, wirst du resilienter und gelassener führen. Reflexion und Veränderung sind der Schlüssel – Schritt für Schritt.

Denke daran: Du musst nicht perfekt sein, um eine starke Führungskraft zu sein. Du musst nur lernen, gut für dich zu sorgen und deine Stressmuster zu durchbrechen.

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🪴 7. Stressoren reduzieren: Wie du eine gesunde Führungskultur schaffst

Warum gesunde Führung bei dir selbst beginnt

„Sei du selbst die Veränderung, die du in der Welt sehen willst.“ Dieses Zitat von Mahatma Gandhi trifft auch auf die Führungsarbeit zu. Eine gesunde Führungskultur fängt immer bei dir selbst an. Warum? Weil dein Verhalten den Ton angibt – du bist der Maßstab, an dem sich dein Team orientiert. Wenn du ständig gestresst bist, pausenlos arbeitest und kaum noch Grenzen ziehst, sendest du unbewusst eine Botschaft: „Das ist normal. So läuft das hier.“

Doch gesunde Führung bedeutet, ein Vorbild für Balance, Resilienz und Klarheit zu sein. Das heißt nicht, perfekt zu sein – sondern bewusst. Es heißt:

  • Grenzen setzen und klar kommunizieren.

  • Den Mut haben, auch mal „Nein“ zu sagen.

  • Verantwortung abgeben und Vertrauen schenken.

  • Offen über Herausforderungen und Lösungen sprechen.

Ein ehrlicher Reality-Check:

  • Wann hast du zuletzt eine Pause eingelegt, ohne schlechtes Gewissen?

  • Wie oft sagst du „Ja“, obwohl du innerlich schon „Nein“ fühlst?

  • Welches Verhalten lebst du deinem Team vor, wenn es um Stress und Belastung geht?

Wenn du selbst für deine mentale Gesundheit sorgst, schaffst du Raum für dein Team, das Gleiche zu tun. Gesunde Führung beginnt in deinem Kalender, in deinen Gedanken und in deiner Haltung.

Stressoren im Team: Wie du sie frühzeitig erkennst und ansprichst

Stressoren verschwinden nicht, wenn man sie ignoriert – sie werden nur größer. Als Führungskraft ist es deine Aufgabe, die Stressquellen im Team zu erkennen und proaktiv anzugehen. Doch wie merkst du überhaupt, dass etwas nicht stimmt?

Typische Anzeichen für Stressoren im Team:

  • Vermehrte Fehler oder sinkende Qualität: Ein Zeichen für Überforderung oder Unklarheit.

  • Spannungen und Konflikte: Wenn der Ton gereizt ist oder Konflikte schwelen, sind oft hohe Belastungen die Ursache.

  • Fehlende Motivation und Engagement: Mitarbeitende ziehen sich zurück oder „machen nur noch Dienst nach Vorschrift“.

  • Vermehrte Fehlzeiten: Stress wirkt sich oft auf die Gesundheit aus – von Migräne bis Burnout.

Früherkennung durch Präsenz:

  • Sei nahbar und präsent: Bleib im Austausch mit deinem Team, führe regelmäßige Einzelgespräche und zeige echtes Interesse.

  • Achte auf die Stimmung: Wie interagieren die Teammitglieder miteinander? Wie ist die Energie in Meetings?

  • Stelle gezielte Fragen: „Wie geht es dir mit der aktuellen Aufgabenverteilung? Wo siehst du gerade die größte Herausforderung?“

Wenn du erkennst, dass Stressoren vorhanden sind, sprich sie offen an. Viele Mitarbeitende trauen sich nicht, Belastungen von sich aus zu benennen. Deine Aufgabe ist es, einen sicheren Raum zu schaffen, in dem Sorgen und Herausforderungen ohne Angst vor Konsequenzen geteilt werden können.

Eine hilfreiche Gesprächsstruktur:

  1. Beobachtung teilen: „Mir ist aufgefallen, dass die Stimmung im Team angespannter ist als sonst. Ich möchte gerne verstehen, woran das liegt.“

  2. Nachfragen: „Wie geht es dir aktuell mit deiner Arbeitsbelastung? Gibt es Dinge, die dich besonders fordern?“

  3. Lösung anbieten: „Was würde dir helfen, um hier mehr Klarheit oder Entlastung zu bekommen?“

Ein Beispiel: Mehr Klarheit, weniger Druck – so senkst du die Stressoren im Team

Situation:

Ein Team von acht Mitarbeitenden arbeitet an einem großen Projekt mit einer knappen Deadline. Mehrere Teammitglieder sind überfordert und arbeiten bis spät in die Nacht. Es gibt Konflikte darüber, wer welche Aufgaben übernimmt, und die Qualität leidet.

Stressoren:

  • Unklare Rollen und Verantwortlichkeiten.

  • Hoher Zeitdruck und unrealistische Erwartungen.

  • Fehlende Kommunikation und Transparenz.

Lösung: Schritt für Schritt die Stressoren reduzieren

1. Transparenz schaffen:
Der erste Schritt: Klarheit über den Status Quo. In einem Teammeeting sprichst du die Überlastung an:

    • „Mir ist bewusst, dass der Druck gerade hoch ist und die Aufgaben viel von euch fordern. Das möchte ich gemeinsam mit euch besser steuern.“

    • Stelle sicher, dass jeder den Projektstatus, die Prioritäten und Deadlines kennt.

2. Rollen und Aufgaben klar definieren:
Häufig entsteht Stress, weil unklar ist, wer für was zuständig ist. Durch klare Verantwortlichkeiten nimmst du viel Druck aus dem System:

    • „Lisa, du kümmerst dich um die Präsentation. Tom, du bist für die Analysen zuständig. Wenn jemand Hilfe braucht, meldet euch bei mir.“

3. Realistische Erwartungen setzen:
Manchmal sind es unrealistische Ziele, die das Team belasten. Frage dich: Ist der Zeitrahmen wirklich machbar? Wenn nicht, verhandle mit Stakeholdern oder priorisiere:

    • „Was ist der wichtigste Teil des Projekts? Welche Aufgaben können wir zeitlich nach hinten schieben?“

4. Kommunikationsinseln schaffen:
Stress entsteht oft, wenn jeder „im eigenen Tunnel“ arbeitet. Regelmäßige kurze Abstimmungen helfen, Fragen zu klären und Engpässe zu identifizieren:

    • „Lasst uns jeden Morgen 15 Minuten abstimmen, wo ihr steht und wo ihr Unterstützung braucht.“

5. Wertschätzung zeigen:
Ein einfaches „Danke“ oder „Gut gemacht“ wirkt Wunder. Anerkennung zeigt dem Team, dass die Anstrengung gesehen wird und motiviert zum Durchhalten.

Ergebnis:

Durch mehr Klarheit, bessere Struktur und realistische Erwartungen entspannt sich das Team. Die Kommunikation verbessert sich, Konflikte werden entschärft, und die Qualität der Arbeit steigt.

Gesunde Führungskultur: Dein langfristiger Beitrag

Eine gesunde Führungskultur entsteht nicht über Nacht. Sie erfordert deine bewusste Haltung, regelmäßige Reflexion und den Mut, alte Muster zu hinterfragen. Doch die Ergebnisse sind es wert: weniger Stress, mehr Vertrauen und ein leistungsfähiges, motiviertes Team.

Das kannst du konkret tun:

  • Lebe vor, was du von deinem Team erwartest: Setze Grenzen, mache Pausen und sprich offen über Herausforderungen.

  • Bleib im regelmäßigen Austausch: Zeige Präsenz und erkenne Stressoren frühzeitig.

  • Sorge für Klarheit und Struktur: Priorisiere Aufgaben, delegiere Verantwortung und schaffe Transparenz.

  • Sei achtsam mit deinem Team: Wertschätze die Leistung und unterstütze, wo es nötig ist.

Denke daran: Eine gesunde Führungskultur beginnt bei dir – und sie wirkt sich auf dein ganzes Team aus. Wenn du für dich selbst gut sorgst, sendest du ein starkes Signal: Gesunde Leistung ist keine Ausnahme, sondern die Regel.

💪🏼  Fazit: Stressoren sind da – aber du kannst entscheiden, wie du mit ihnen umgehst

Ein letzter Gedanke: Warum es sich lohnt, an deiner Gelassenheit zu arbeiten 🌱

Stressoren gehören zu deinem Führungsalltag dazu. Sie lassen sich nicht vollständig vermeiden – doch wie du mit ihnen umgehst, liegt in deiner Hand. Das zu erkennen, gibt dir eine enorme Kraft und Freiheit: Du bist nicht der Spielball von äußeren Umständen. Du bestimmst selbst, wie du reagieren willst.

Vielleicht denkst du gerade: „Leichter gesagt als getan! Die Herausforderungen sind groß, die Erwartungen hoch – und ich bin auch nur ein Mensch.“  Ja, das stimmt. Aber genau hier liegt der entscheidende Punkt: Auch Führungskräfte dürfen ihre Grenzen anerkennen. Auch Führungskräfte dürfen innehalten, durchatmen und sagen:

  • „Das packe ich jetzt Schritt für Schritt an.“

  • „Ich muss nicht alles perfekt machen.“

  • „Ich sorge gut für mich, weil ich nur dann auch für andere stark sein kann.“

Gelassenheit bedeutet nicht, alles hinzunehmen oder den Anspruch an dich selbst aufzugeben. Im Gegenteil: Gelassenheit hilft dir, klarer zu denken, bessere Entscheidungen zu treffen und langfristig erfolgreicher zu führen. Sie schenkt dir den inneren Raum, um im Sturm ruhig zu bleiben und dein Team sicher zu navigieren.

Die Zeit, die du heute in deine mentale Stärke und Stressbewältigung investierst, zahlt sich morgen aus – für dich, für dein Team und für dein Unternehmen. Das ist gesunde Führung. Und es lohnt sich.

Eine Frage an dich: Was wirst du als Erstes in deinem Führungsalltag ändern? 🤔

Veränderung beginnt mit kleinen Schritten. Vielleicht war in diesem Guide ein Moment, ein Gedanke oder eine Strategie dabei, die dich inspiriert hat. Etwas, das du sofort umsetzen kannst.

Frag dich einmal ehrlich:

  • Wo stehen gerade deine größten Stressoren?

  • Welche Strategie aus diesem Guide hat dich besonders angesprochen?

  • Was kannst du heute – ganz konkret – in deinem Alltag anders machen?

Vielleicht sagst du morgen in einem Meeting zum ersten Mal „Nein“ zu einer zusätzlichen Aufgabe. Vielleicht machst du bewusst eine Pause, bevor du auf eine stressige E-Mail antwortest. Oder du gehst in den Austausch mit deinem Team und sprichst die Dinge an, die bisher unausgesprochen blieben.

Es geht nicht darum, alles auf einmal zu verändern. Es geht darum, den ersten Schritt zu machen.

Ein letztes Wort: Du hast die Wahl 💬

Stress ist nicht einfach „Teil des Jobs“, den man hinnehmen muss. Er ist ein Signal – und eine Einladung, etwas zu verändern. Du hast die Wahl, wie du mit den Herausforderungen deines Führungsalltags umgehst. Und du hast alles, was du brauchst, um gesund, souverän und erfolgreich zu führen.

Ich hoffe, dieser Guide hat dir praktische Impulse und hilfreiche Strategien mitgegeben, um mehr Ruhe und Klarheit in deinen Alltag zu bringen. Denk daran: Du bist der Schlüssel zu einer gesunden Führungskultur. Es beginnt bei dir.

Also, was wird dein erster Schritt sein?

🎁 BONUS:

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Wichtige HINWEISE für DICH:

Meine Strategien sind nur Ideen und Impulse, damit Du Dich inspirieren lassen kannst.

Sie ersetzen weder einen professionellen Check beim Facharzt noch eine Therapie.


Wenn ich beispielsweise von KUNDEN, KLIENTEN oder MITARBEITERN spreche, sind damit MENSCHEN aller GESCHLECHTER und IDENTITÄTEN gemeint.


Alle Namen und alle dargestellten Fälle wurden zu Illustrationszwecken verändert.


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